Vortrag: "Macht und Pracht unter den Ilkhanen in Iran" von Prof. Dr. Birgitt Hoffmann
24. September 2024
Liebe Freundinnen und Freunde des Museums für Islamische Kunst,
wir laden Sie herzlich zum Vortrag "Macht und Pracht unter den Ilkhanen in Iran (ca.1256-1335): Politische Rituale, Bautätigkeit und Mäzenatentum" von Prof. Dr. Birgitt Hoffmann, mit einer Einführung von Dr. habil. Ute Franke am 24. September 2024 ab 18:30 Uhr in den Brugsch-Pascha-Saal in die Geschwister-Scholl-Straße 6, 10117 Berlin ein. Im Anschluss an den Vortrag und Gespräche möchten wir Sie gern zu Getränken einladen.
Die mongolischen llkhane, die fast acht Jahrzehnte (ca. 1256-1335) über Iran, den Irak und einen Großteil Anatoliens herrschten, blieben einerseits ihrem ursprünglichen nomadischen Lebensstil verhaftet und zogen mit ihren Truppen und Herden saisonal dort umher, wo Wasser, Weideland und agrarische Produktion für ihre Versorgung zur Verfügung standen. Andererseits zeigten sie keine Scheu, ihnen genehme Elemente aus dem kulturellen Repertoire der sesshaften Bevölkerung zum Zweck des Machterhalts und der dynastischen Selbstdarstellung zu instrumentalisieren. Zentrum der Macht war das herrscherliche Feldlager, in dem eine stets wechselnde kosmopolitische Ansammlung von tributpflichten Fürsten, Abgesandten anderer Herrscher von Europa bis China, Vertretern verschiedener Religionsgemeinschaften sowie Experten, Künstlern und Handwerkern aller Art aufeinandertraf. Aus diesem Reservoir bezogen die Ilkhane die Anregungen zu ihren vielfältigen Vorhaben. Obwohl sie selbst nie in Städten residierten, engagierten sie sich im Bereich Stadtentwicklung und Stadtgründung. Ihr Hang zur Monumentalität ließ sie imposante Bauvorhaben auch in entlegenen Gegenden in Angriff nehmen. Vieles davon blieb unvollendet und verfiel alsbald, von den realisierten Projekten ist kaum etwas erhalten. Es sind die Beschreibungen von Zeitzeugen, die etwas vom Glanz dieser Bauten und dem Gepränge, das sich in ihnen und um sie herum entfaltete, vermitteln. Die Überreste des Palastes am Tacht-e Soleyman und die zahlreichen Funde, welche die Ausgrabungen des DAI dort zu Tage gefördert haben, gewähren einen unmittelbaren Einblick in die Architektur und materielle Kultur dieser Zeit.
Der von den Freunden des Museums für Islamische Kunst im Pergamonmuseum e.V. geförderte Vortrag wird eingeleitet von einer Vorstellung des in eine spektakuläre Landschaft eingebetteten ilkhanidischen Sommerpalasts durch Dr. habil. Ute Franke. Errichtet ab 1270 von Abaqa Khan, einem Urenkel Dschinghis Khans, auf den Ruinen eines sassanidischen Pilgerzentrums mit Palast, illustriert er wie kein anderes Bauwerk das Aufeinandertreffen klassisch-iranischer und sino-mongolischer Bildwelten.
Im Rahmen eines von Dezember 2023 bis Dezember 2025 von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und der Stiftung Preußischer Kulturbesitz finanzierten Projekts am Museum für Islamische Kunst erforschen Wissenschaftler:innen internationaler Einrichtungen diese einzigartige Anlage anhand historischer, kunsthistorischer, architektonischer und archäologischer Zeugnisse, archäometrischer Analysen und Archivmaterials des Deutschen Archäologischen Instituts.
Eine verbindliche Anmeldung bis zum 20. September 2024 ist erforderlich unter info@fmik.de
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